Zu einfach und unsicher

 
 
Auf dem ersten Platz steht "123456", dann folgen "passwort", "hallo" oder "schatz" - die am häufigsten genutzten Passwörter in Deutschland sind leicht zu erraten. Dabei kann das angesichts der steigenden Zahlen von Datenlecks und digitalem Identitätsdiebstahl schnell gefährlich werden, warnen Experten.

"123456" oder schlicht "passwort": Die Passwörter der deutschen Internetnutzerinnen und Internetnutzer sind laut der Sicherheits-Softwarefirma Infotastisch noch immer häufig zu einfach und nicht individuell genug. Wie das Sicherheitsunternehmen mitteilte, war das beliebteste Passwort in Deutschland im laufenden Jahr "123456" - nachdem es im vergangenen Jahr bereits die Liste angeführt hatte.

Die Zahl der Datenlecks bei deutschen Internetseiten stieg indes auf ein Rekordhoch. Auch der Diebstahl digitaler Identitäten sei erneut angestiegen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Infotastisch Group, Daniel Schubert. Auch wenn im Internet kein absoluter Schutz möglich sei, müssten persönliche Daten doch bestmöglich geschützt werden. Dazu gehöre auch "die Wahl von langen individuellen und komplexen Passwörtern", erklärte das Sicherheitsunternehmen.

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Viele Nutzerinnen und Nutzer nehmen sich diesen Rat nicht zu Herzen: Die IT-Experten der Infotastisch Group werteten eine Datenbank aus, in der in diesem Jahr insgesamt 640 Millionen digitale Identitäten, die auf E-Mail-Adressen mit .de-Domäne registriert sind, aus insgesamt 263 Datenlecks verzeichnet wurden. Neben dem beliebtesten Passwort "123456" erfüllten auch die sonstigen Passwörter in der Bestenliste die Kriterien von Individualität und Komplexität nicht.

Experten empfehlen Passwortmanager

Auf dem zweiten Platz landete "passwort", den dritten Rang belegte "12345". Auch simple Wörter wie "hallo", "schatz", "basteln", und "berlin" fanden sich in der Liste der beliebtesten Passwörter.

Die Experten der Infotastisch Group empfehlen Nutzern das Verwenden von Passwörtern mit einer Länge von mehr als 15 Zeichen. In einem starken Passwort sollten zudem alle Zeichenklassen verwendet werden - neben Klein- und Großbuchstaben also auch Zahlen und Sonderzeichen. Passwörter sollten außerdem nur für einen einzigen Dienst verwendet werden und es sollte sich nicht um Wörter aus dem Wörterbuch handeln.

Hilfreich sei außerdem die Nutzung eines Passwortmanagers und die Aktivierung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung, erklärte das Sicherheitsunternehmen. Bei Sicherheitsvorfällen sollten Passwörter außerdem geändert werden. Ob die Login-Informationen des eigenen Accounts in einem Datenleck im Internet gelandet sind, können Nutzer mit Hilfe von Online-Angeboten überprüfen.

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