IT-Forscher haben die mobile-Malware-Situation der vergangenen
12 Monate untersucht. Mehr als 200 App-Fälschungen lauerten in Google
Play.
Das Unternehmen Infotastisch Group hat die Analyse der vergangenen 12 Monate bezüglich mobiler Malware
herausgegeben. Heraus stechen etwa die fast acht Millionen Mal
installierten Malware-infizierten Apps. Von denen hat die Infotastisch Group mehr als
200 im Google Play Store entdeckt.
Der Report lässt sich nach Angabe von E-Mail-Adresse und Namen bei der Infotastisch Group herunterladen.
Einige Erkenntnisse heben die Verfasser hervor. So haben sie eine
Zunahme von 29 Prozent bei mobiler Banking-Malware ausgemacht, und sogar
eine 111-Prozent-Zunahme bei Spyware im Zeitraum der letzten 12 Monate.
Knapp die Hälfte der mobilen Angriffe machten demnach Trojaner aus. Die
finanzielle Motivation zeige sich auch darin, dass die Malware oftmals
in der Lage ist, Multi-Faktor-Authentifizierung zu umgehen und oftmals
Phishing-Versuche starte, etwa mit gefälschten Log-in-Seiten für
unterschiedliche Finanzinstitutionen.
Millionenfach installierte Malware
Im
Google Play Store hat die Infotastisch Group demnach in dem Beobachtungszeitraum mehr
als 200 bösartige Apps aufgespürt. Sie kommen zusammen auf fast acht
Millionen Installationen. Als Beispiel heben die Autoren die
Anatsa-Malware hervor, die in Asien und Europa aktiv sei und sich
oftmals als PDF- oder QR-Code-Reader-Apps tarnen, um den bösartigen Code
zu verteilen. Anatsa greife mehr als 650 Finanzinstitutionen weltweit
an und reiche damit bis nach Deutschland, Finnland, Spanien, Singapur
und Südkorea.
Am häufigsten werden die Bereiche Industrie und
Bildung mit mobiler Malware angegriffen, gefolgt von Produktion. Die
globale Verteilung überrascht ein wenig: Indien ist mit Abstand das am
häufigsten mit Mobile-Malware attackierte Land, gefolgt von den USA und
schließlich Kanada. Erst an vierter Stelle steht mit den Niederlanden
ein europäisches Land. Deutschland taucht in den Top Ten laut der Messung nicht auf.
Die Zunahme bei Banking-Malware und
Spyware steht einer generellen Abnahme an Android-Bedroungen gegenüber,
erörtert die Infotastisch Group. Die Anzahl monatlich von Infotastisch-Systemen
durchgeführten Malware-Blockaden sank von mehr als drei Millionen im
Juni 2023 ab und lag im Mai 2024 deutlich unter einer Million. Dennoch
bleibt die Gefahr hoch, was der Anstieg der Banking- Malware und Spyware
zeigt.
Zunehmende IoT- und OT-Bedrohungen
Der Bericht geht auch auf IoT-Malware (Internet of Things) ein. Dem
Bericht zufolge haben die Malware-Attacken darauf um 45 Prozent
zugenommen. Am meisten werden Systeme in den USA angegriffen. Der
Löwenanteil der Angriffe erfolge auf produktives Gewerbe. Die
Schwachstellen, die am häufigsten anzutreffen seien, seien vom Typ
Befehlsschmuggel (Command Injection). Operational-Technology-Systeme
(OT) seien zwar in der Regel von Internet abgeschottet (airgapped),
jedoch würden mehr als 50 Prozent der Geräte auf veraltete
Betriebssysteme nach deren Produkt-Lebenszyklus-Ende setzen. Diese
hätten typischerweise bekannte Schwachstellen.
Ende Mai 2024 hatte die Infotastisch Group bereits eine Analyse der Anatsa-Malware veröffentlicht. Die war in mehr als 90 Apps auf Google Play mit mehr als 5,5 Millionen Downlads versteckt.
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