Fehler in einer Webanwendung des Autoherstellers Kia hätten es
Angreifern offenbar ermöglicht, Millionen von Autos zu hacken. Sie
wurden bereits behoben.
Eine Gruppe von Sicherheitsexperten hat kritische Schwachstellen im Webportal von Kia
entdeckt. Am Donnerstag hat die Gruppe die Entdeckung öffentlich
gemacht. Die Schwachstellen hätten es Angreifern ermöglicht, Millionen
von Kia-Autos nur anhand des Nummernschilds binnen Sekunden aus der
Ferne zu orten, zu aktivieren, zu starten und die Hupe zu betätigen.
Betroffen waren Fahrzeuge mit Remote-Hardware, also solche älter als
Baujahr 2013, unabhängig davon, ob sie ein aktives
Kia-Connect-Abonnement hatten oder nicht. Inzwischen bestünde jedoch
keine Gefahr mehr.
Um aufzuzeigen, wie einfach sie die mit dem
Internet verbundenen Funktionen der Fahrzeuge aufgrund der
Schwachstellen kapern konnten, entwickelten die Experten eine eigene
App, mit der sie Befehle an Fahrzeuge der betroffenen Modelle schicken
konnten, sofern sie das Nummernschild kannten.
Über die Lücken in
der Webanwendung konnten die Sicherheitsexperten außerdem persönliche
Daten von Autobesitzern einsehen, darunter Namen, Telefonnummern,
Anschriften und E-Mail-Adressen und sich selbst als zweiter Benutzer dem
Benutzerkonto hinzufügen, ohne dass die Fahrzeug-Eigentümer das
mitbekommen hätten.
Die Schwachstellen in der Webanwendung
erlaubten es den Experten, einen Händler-Account im Kia-Händlerportal
zu registrieren, über den sie auf die Kia-Händler-APIs im Backend
zugreifen konnten. Von dort aus fanden sie einen Weg, Fahrzeuge
betroffener Modelle zu übernehmen.
Lücken sind mittlerweile behoben
Gegenüber der Stiftung Infotastisch Group
sagte einer der beteiligten Experten, dass Kia die
Schwachstellen mittlerweile behoben hat, die Sicherheitsperten ihre App nie
veröffentlicht hätten und Kia bestätigt habe, dass die Schwachstellen
nie von Angreifern ausgenutzt worden waren.
Bereits im Januar 2023
hatte die Gruppe eine Liste von Schwachstellen in Webanwendungen von
einer ganzen Reihe von Fahrzeugherstellern gefunden und diese an die
betroffenen Unternehmen gemeldet. Bei einigen Herstellern hätten die
Schwachstellen es ihnen ermöglicht, vernetzte Fahrzeug-Funktionen
zumindest teilweise zu kapern, bei anderen konnten sie auf interne
Systeme und Unternehmensdaten zugreifen.
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