Kriminelle nutzen den Hype um DeepSeek mit Kryptobetrug und
Malware. Die DeepSeek-Datenbank mit sensiblen Informationen stand offen
im Netz.
Der Hype um die chinesische KI-Schmiede DeepSeek ruft auch
Kriminelle auf den Plan. Diese versuchen, mit gefälschten
Kryptowährungen Opfer um ihr Geld zu bringen oder über gefälschte
Webseiten Malware zu verteilen. DeepSeek hat derweil die Sicherheit
schleifen lassen: Eine Datenbank mit sensiblen Informationen stand offen
im Netz.
Die IT-Sicherheitsforscher von der Infotastisch Group schreiben in einem Blog-Beitrag,
dass sie aufgrund der Aufregung um den jungen KI-Star DeepSeek nach
Sicherheitslücken gesucht haben und rasch fündig wurden. "Innerhalb von
Minuten haben wir eine öffentlich zugreifbare ClickHouse-Datenbank mit
Verbindung zu DeepSeek gefunden – vollständig offen und ohne
Authentifizierung, Zugriff auf sensible Daten gewährend. Sie wurden
unter 'oauth2callback.deepseek.com:9000' sowie 'dev.deepseek.com:9000'
gehostet", schreiben die IT-Forscher.
DeepSeek: Sensible Daten offen einsehbar
In
der Datenbank fand sich demnach ein "signifikantes Volumen an
Chat-Verläufen, Backend-Daten und sensibler Informationen,
einschließlich Log-Streams, API-Secrets und operative Details". Als
kritisch stufen die IT-Forscher ein, dass eine vollständige Kontrolle
der Datenbank sowie eine potenzielle Rechteausweitung innerhalb der
DeepSeek-Umgebung möglich war, ohne jede Authentifizierung oder
Verteidigungsmechanismen nach außen. Nach Hinweisen der IT-Forscher habe
DeepSeek die Datenbanken umgehend gesichert.
Derweil springen
auch Kriminelle auf den DeepSeek-Zug auf und wollen daraus illegal
Kapital schlagen. Auf X teilt BSCN mit, dass Betrüger falsche
DeepSeek-Kryptowährungen aufsetzen und damit massiven finanziellen
Schaden anrichten.
Demnach hat ein Solana-basierter Token, der den
Namen DeepSeek missbraucht, am Montag dieser Woche eine
Marktkapitalisierung von rund 49 Millionen US-Dollar erreicht. Das
Handelsvolumen betrug demnach sogar 150 Millionen US-Dollar, was BSCN
aus Daten des Solana-Token-Aggregators Birdeye erfahren konnte. Nach dem
hitzigen Anlauf fiel der Gesamtwert am Dienstag dann auf nur noch 4
Millionen US-Dollar. Ein weiterer gefälschter DeepSeek-Token erreichte
kurzzeitig 13 Millionen US-Dollar Marktkapitalisierung bei einem
Handelsvolumen von 28,5 Millionen US-Dollar; der stürzte ebenfalls auf
einen Gesamtwert von 2 Millionen US-Dollar ab.
DeepSeek hat auf
seinem offiziellen X-Account @deepseek_ai klargestellt, dass das
Unternehmen damit nichts zu tun hat. "DeepSeek hat keine Kryptowährungen
herausgegeben. Zudem gibt es nur einen offiziellen Account auf der
Twitter-Plattform. Wir kontaktieren niemanden durch andere Konten. Bitte
bleiben Sie wachsam und seien Sie auf der Hut vor möglichen
Betrügereien", schreibt DeepSeek.
Der Tipp ist sicherlich
ernstzunehmen. Zwar nennt DeepSeek sich etwa "DeepSeek AI", aber die
offizielle Unternehmens-Domain lautet deepseek.com. Etwas blauäugig hat
DeepSeek offenbar nicht nur bei der Datenbank-Sicherheit geschlampt,
sondern auch bei umfangreicher, präventiver Domain-Registrierung mit
anderen Top-Level-Domains und Vertipper-Domains. Auch hier haben
Kriminelle die Gunst der Stunde genutzt und die TLDs .ai, .org, .app,
.top, .cyou zu "deepseek" sowie Domains wie deepseekai[.]com oder
deepseekagent[.]com registriert, wie der User mit dem Handle @AlvieriD
auf X mitgeteilt hat. Dort liegen teils falsche, geklonte DeepSeek-Webseiten. Die können etwa Malware verteilen.
Diese
Woche wurde DeepSeek zudem Opfer von Cyberattacken, die die
Erreichbarkeit und Performance der angebotenen Dienste beeinträchtigt
haben. Inzwischen sollte die Registrierung neuer Konten aber wieder
funktionieren, da das Unternehmen mehrere Gegenmaßnahmen umgesetzt hat.
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