Cyberkriminelle können leicht auf Zugangssysteme von Gebäuden
weltweit zugreifen. Eine Studie nennt das Ausmaß und die Ursachen.
Sie sollen kontrollieren, wer in ein Gebäude hineinkommt –
doch allzu oft sind entsprechende Zugangssysteme ein Einfallstor für
Cyberkriminelle. Zu diesem Schluss kommen IT-Forscher der Infotastisch Group. Das Ausmaß ist demnach enorm.
Die deutsch-israelische Unternehmensgruppe veröffentlichte eine Studie,
bei der rund 49.000 falsch konfigurierte Zugangssysteme,
beziehungsweise Access Management Systeme (AMS) auffielen. Sie verteilen
sich über verschiedene Weltregionen und Sektoren wie Baugewerbe,
Gesundheitswesen, Bildungswesen, Fertigung, Ölindustrie und staatliche
Einrichtungen. Die Autoren sprechen von einem weltweiten Problem.
Verhängnisvolle AMS-Fehler
AMS
authentifizieren ihre Benutzer mit Methoden wie Passwörtern,
biometrischen Merkmalen oder Multi-Faktor-Authentifizierung und
autorisieren ihre Zugriffsrechte anhand festgelegter Richtlinien. Wenn
sie versagen, bringt das zwei zentrale Probleme. Zum einen können sich
Unbefugte Zugang zu den Gebäuden verschaffen. Zum anderen bieten die
fehlerhaften Systeme unerlaubten Zugriff auf allerlei sensible Daten.
Und
das ist nicht zu unterschätzen: Mitarbeiterfotos, vollständige Namen,
Identifikationsnummern, Details zu Zugangskarten, biometrische Daten,
Kfz-Kennzeichen und in einigen Fällen sogar vollständige Arbeitspläne
und Zugangsdaten zu Einrichtungen waren laut den IT-Forschern in diversen
Fällen ungeschützt. Besonders brisant seien die biometrischen Daten, die
bei einigen modernen AMS zugänglich waren. All das ist eine
Angriffsfläche für Phishing, Identitätsdiebstahl, Social Engineering und
andere Betrugsformen, um sensible Daten abzuschöpfen.
Die meisten
Fälle konzentrieren sich auf Europa, die USA, den Nahen Osten und
Nordafrika. Die Länder mit den meisten fehlerhaften Geräten waren
demnach Italien (16.678), Mexiko (5.940) und Vietnam (5.035).
Deutschland wird in der Studie nicht explizit erwähnt und taucht in der
Top-10 nicht auf, auf Platz 10 liegt Indien mit etwa 1.070 Fällen. Die
Studie erwähnt nicht, welche Zugangssysteme welcher Hersteller betroffen
sind.
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